Gehirntraining
Welche kognitiven Fähigkeiten werden beim Autofahren gebraucht?
Die Fahrkompetenz benötigt eine Reihe von kognitiven Fähigkeiten in verschiedenen Gehirnbereichen.
» Gedächtnis: Visuelles Kurzzeitgedächtnis.
» Aufmerksamkeit: Geteilte Aufmerksamkeit, Fokussierung und Inhibition.
» Wahrnehmung: Breite des Sichtfelds, visuelles Scanning und Schätzung.
» Koordination: Augen-Hand-Koordination, Augen-Fuss-Koordination und Reaktionszeit.
» Psychologische Fähigkeiten: Risikovermeidung und Regelbefolgung.
» Logisches Denken: Verlagerung.
Wie lassen sich diese Fähigkeiten trainieren? Vier dieser sechs Bereiche deckt das spezielle Tanzboden-Training REDANCE perfekt ab. Folgende körperliche Kompetenzen werden beim Autofahren benötigt:
Aufmerksamkeit: Geteilte Aufmerksamkeit
Bei der geteilten Aufmerksamkeit handelt es sich um eine der
wichtigsten Fähigkeiten, die beim Fahren praktiziert wird. Die geteilte
Aufmerksamkeit ist die Fähigkeit, gleichzeitig zwei unterschiedliche
Stimuli zu beachten. Als Beispiel: Den Gang schalten und die
Verkehrszeichen beachten. Wenn zwei Handlungen gleichzeitig ausgeführt
werden, müssen wir fähig sein, die Aufmerksamkeit zu teilen, ohne einen
der Stimuli zu vernachlässigen. Diese Fähigkeiten erfordern Übung, sonst reduzieren sie sich durch das
fortschreitende Alter zu sehr. Wenn man das Niveau der geteilten
Aufmerksamkeit kennt, versteht man besser, wie gut man im Verkehr funktioniert: wie sicher die Geschwindigkeit kontrolliert, wie rasch die Verkehrssignale umgesetzt, der Rückspiegel verwendet, die Bremse aktiviert wird - und das alles während man ein Gespräch mit dem Beifahrer führt.
Aufmerksamkeit: Fokussierung
Fokussierung ist beim Fahren ebenfalls essenziell. Wenn sich das
Gehirn auf eine Aufgabe konzentriert, können wir diese besser und
effizienter erledigen. Eine gute Konzentration kann bewertet und
trainiert werden, doch am wichtigsten ist, Ablenkungen zu vermeiden.
Das ist nicht nur für einen Fahrer auf der Straße zutreffend, sondern
für jede Person, die eine Aufgabe erledigen muss, die alle fünf Sinne
erfordert. Es ist wichtig, die Fokussierung zu bewerten, um zu sehen,
ob wir uns über eine lange Zeitspanne auf eine Aufgabe konzentrieren können. Dies hilft, erste Anzeichen von Ermüdung richtig einzuschätzen.
Aufmerksamkeit: Inhibition
Die Inhibition ist die Fähigkeit, Ablenkung zu ignorieren,
während man sich auf eine Aufgabe konzentriert. Aufgaben, die
Konzentration erfordern, wie dies beim Fahren der Fall ist, erfordern
ebenfalls, dass unnötige Reize ignoriert werden. Wenn jemand fährt, müssen diese Inhibitionsmechanismen aktiviert sein. Das bedeutet, dass der Fahrer während
des Fahrens jegliche Zeichen, Autos oder Szenen, die für seine Aufgabe
unwichtig sind, außer acht lassen und das Gespräch mit dem Beifahrer jederzeit fallenlassen kann.
Aufmerksamkeit: Auge-Hand-Koordination
Die visuell-motorischen Fähigkeiten sind beim Fahren sehr wichtig.
Die Auge-Hand-Koordination hilft, die Übereinstimmung zwischen dem, was
man sieht und wie die Hand am Lenkrad reagiert, zu bewahren. Nur so kann der
Fahrer situationsgerecht steuern und nötigenfalls das Steuer sogar herumreissen.
Aufmerksamkeit: Auge-Fuss-Koordination
Beim Fahren besonders wichtig ist die Auge-Fuss-Koordination. Die Fähigkeit, beim Erkennen einer gefährlichen Situation unmittelbar mit dem Fuss zu bremsen.
Die Reaktionszeit ist die Gewandtheit, mit der eine Person
Informationen verarbeitet. Die Reaktionszeit ist deshalb für den Fahrer
sehr wichtig, weil er durch schnelle Reflexe und die Reaktionsfähigkeit
auf Situationen auf der Straße reagieren kann. Die schnelle Reaktion auf
Probleme oder plötzlich auftauchende Stimuli macht eine guten Fahrer
aus. Es ist sehr wichtig, diese Fähigkeit durch Training aufrecht zu erhalten.
Wahrnehmung: Breite des Sichtfelds
Die Breite des Sichtfelds ist die Fähigkeit, weiter zu sehen als die
Stimuli, die direkt frontal ins Auge fallen. Personen können nur eine
gewisse Menge an visueller Information behalten, während sie geradeaus
schauen. Die Wahrnehmung ist beim Fahren besonders wichtig, da der
Fahrer sowohl geradeaus schauen muss, und gleichzeitig auch andere Autos, die
Spiegel usw. nicht aus den Augen lassen darf.
Wahrnehmung: Visuelles Scanning
Das visuelle Scanning erlaubt uns, Information aus unserem Umfeld
aufzunehmen. Um sicher zu fahren, ist es wichtig, die Umgebung zu
scannen und die Stimuli, die uns umgeben, aufzunehmen. Dies hilft auch,
das Sichtfeld und die Inhibition zu verbessern.
Wahrnehmung: Schätzung
Die Schätzung hilft beim Fahren, den Standort eines Objektes abhängig von der Geschwindigkeit und Distanz vorauszusehen. Während der Fahrt muss der Fahrer die Distanz kennen, die zwischen ihm selbst und den Fahrzeugen vor, hinter und neben ihm besteht. Die Fähigkeit, eine Distanz abzuschätzen, ermöglicht es dem Fahrer, zu handeln und gefährliche Situationen zu verhindern.
Logisches Denken: Verlagerung
Die Fähigkeit der Verlagerung besteht darin, den Fokus von einem
Stimulus zu einem anderen so schnell wie möglich zu wechseln. Sich neuen
Situationen, die sich aus der Umgebung ergeben, anzupassen. Wenn es auf
der Straße ein Problem gibt, wie beispielsweise einen Unfall, dann muss
der Fahrer seine Aufmerksamkeit verlagern und die Geschwindigkeit
reduzieren. Diese Art von Veränderungen passieren auf der Straße
kontinuierlich, deshalb muss ein Fahrer über die Fähigkeit der
Verlagerung verfügen.
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